Osteopathie für Hunde

Strukturelle Canine Osteopathie

Die Osteopathie ist eine ganzheitliche Therapie zur Aktivierung der körpereigenen Selbstheilungskräfte. Bei diesem besonderen Diagnose- und Behandlungskonzept steht das Individuum in seiner Gesamtheit im Vordergrund, nicht die Krankheit. Mit sanften Techniken werden Dysfunktionen gelöst und die Körpersysteme in Balance gebracht. Es geht um das osteopathische Prinzip der Ganzheitlichkeit, bei dem Körper, Seele und Geist eine Einheit darstellen.

Der amerikanische Arzt Dr. Andrew Taylor Still entwickelte Ende des 19. Jahrhunderts die Prinzipien der Osteopathie. Er betrachtete den Menschen als Einheit aus Körper, Geist und Seele und begründete damit ein neues Verständnis von Gesundheit und Krankheit. Er war der Überzeugung, dass der Mensch alle Möglichkeiten der Gesundheit in sich selbst trägt. Durch die Aktivierung der körpereigenen Selbstheilungskräfte, kann nachhaltige Gesundung entstehen.

Diese Prinzipien werden in der caninen Osteopathie auf den Hund übertragen. Auch unsere Hunde tragen einen inneren Arzt in sich, den es zu aktivieren gilt, um ganzheitliche Gesundheit zu finden. In der osteopathischen Behandlung werden mit den Händen Bewegungseinschränkungen im Gewebe erspürt und gelöst. Das ermöglicht dem Körper, mit einer so verbesserten inneren Beweglichkeit in die Gesundheit zu finden.

Canine osteopathische Behandlungen finden im Bereich der parietalen, viszeralen und kraniosakralen Osteopathie statt.

Das parietale System umfasst den gesamten Bewegungsapparat mit Knochen, Gelenken, Muskeln, Sehnen, Bändern und Nerven. Durch die Behandlung soll die physiologische Gelenkbeweglichkeit wiederhergestellt werden, die Durchblutung verbessert werden und muskuläre und fasziale Spannungen ausgeglichen werden.

Das viszerale System umfasst die inneren Organe des Körpers. Hier stehen vor allem die Beweglichkeit und Eigenbewegung der Organe im Fokus. Hierbei steht das viszerale System mit dem parietalen System in enger Verbindung. Die inneren Organe werden mit Nerven und Blutgefäßen versorgt, die aus Bereichen der Wirbelsäule entspringen. Diese besondere Verbidnung ist auch in der Traditionell-Chinesischen Medizin bekannt.

Das kraniosakrale System umfasst den Schädel (lat. Cranium) und das Kreuzbein (lat. Os Sacrum). Diese beiden Strukturen scheinen auf den ersten Blick räumlich recht weit voneinander entfernt zu sein, doch sie stehen in einer engen Verbindung zueinander und Fehlspannungen werden von einem auf den anderen Bereich übertragen. Zu den Strukturen, die den Schädel und das Kreuzbein so eng miteinander verknüpfen zählen unter anderem die Hirn- und Rückenmarkshäute.

Auch das Faziensystem soll hier Erwähnung finden. Es gilt streng genommen nicht als eingeständiges osteopathisches System. Doch das Fasziensystem ist ein ganzheitliches System, das alle Strukturen im Körper wie Muskeln, Gefäße und Nerven einerseits trennt und andererseits aber auch miteinander verbindet. Dadurch erhält das Körpersystem Struktur. Das Fasziensystem sorgt für eine Weiterleitung von Druck- und Zugkräften auch in entfernte Körperregionen. Faszien bestehen aus Bindegewebe und dienen als Boten- und Informationsträger. Liegt eine Fehlspannung, Einschränkung oder Dysfunktion vor, kann das fasziale System eine Bewegungseinschränkung verursachen und in entfernte Körperregionen übertragen. Die Behandlung des Faszienystems spielt in ausnahmslos jeder osteopathischen Behandlung eine sehr wichtige Rolle.

 

Ich weise darauf hin, dass meine Tätigkeit die tierärztliche Tätigkeit nicht ersetzt.