Die Hundephysiotherapie ist eine manuelle Therapie, in der mit den Händen gearbeitet wird. Es gibt hilfreiche technische Geräte, die die Behandlung unterstützen können. Doch es ist unerlässlich, mit den Händen zu fühlen und zu arbeiten. So können Verspannungen, Veränderungen und Verhärtungen an Muskulatur und Bindegewebe, Schwellungen an Gelenken, Temperaturauffälligkeiten, und weiteres mehr ertastet und behandelt werden.
Manuelle Therapie, Passives Bewegen, Dehnungen
Passive Bewegungstherapie
Bei der Passiven Bewegungstherapie werden die Gelenke bzw. Gliedmaßen des Hundes vom Therapeuten passiv bewegt, in die Extension und Flexion. Im Schulter- und Hüftgelenk ist zudem die Bewegung in Rotation möglich. Das Passive Bewegen dient unter anderem dem Erhalt und der Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit, der Mobilisation und Versorgung der Gelenkkapsel sowie der Anregung des Stoffwechsels in Muskulatur, Sehnen, Bändern. Auch die Schmerzlinderung kann positiv beeinflusst werden. Es handelt sich um eine sanfte Behandlungsform, die teilweise bereits kurz nach einer OP möglich und sinnvoll ist.
Manuelle Therapie
Die Manuelle Therapie bringt viele Vorteile für den Hundepatienten. Bei der Traktion werden die Gelenkpartner eines Gelenks durch manuellen Zug voneinander entfernt. Bei der Translation werden die Gelenkflächen folgend der Traktion voneinander bewegt. Das dient unter anderem der Dekompression der Gelenkflächen, der Entlastung und Schmerzlinderung, der Dehnung von Gelenkkapsel und Bändern, der Anregung des Stoffwechsels. Diese Therapie bringt oftmals auch eine Erhöhung des Bewegungsausmaßes, sowie die Verbesserung der Beweglichkeit und der Eigenwahrnehmung des Patienten mit sich.
Dehnungen
Die Dehnung der Muskeln spielt in der Therapie eine wichtige Rolle, vor allem in Kombination mit der vorerwähnten Manuellen Therapie und Passiven Bewegungstherapie sowie auch der Massage, Lymphdrainage und Wärmeanwendung. Durch Erkrankungen des Bewegungsapparates kann eine Einschränkung der Beweglichkeit entstehen. Um Schmerz zu vermeiden, werden Bewegung und Bewegungsausmaß reduziert, eine Schonhaltung entsteht. Dabei geht nicht nur Muskelmasse verloren, es entstehen zudem Verspannungen und Verkürzungen der Muskulatur sowie der Bänder und Sehnen. Dehnungen dienen vor allem des Erhalts der Dehnfähigkeit der Muskulatur, des Erhalts und der Verbesserung der Kontraktionsfähigkeit der Muskulatur, der Schmerzlinderung, der Entspannung, der Anregung des Stoffwechsels in Muskulatur und Sehnen. Ziel ist die Wiederherstellung der Beweglichkeit und des physiologischen Bewegungsablaufs. Diese Therapie kann auch zur Vorbeugung von Sportverletzungen eingesetzt werden.